OV Wuppertal-Langerfeld aktuell
Neujahrskonzert 2025
51. Neujahrskonzertes des Posaunenchores
Nun ist das traditionelle Konzert im CVJM Langerfeld auch schon wieder Geschichte.
Doch das, was der Posaunenchor und sein Zwilling, die Big Band Hedtberg Brass am 12. Januar 2025 wieder auf die Beine gestellt und auf die Bühne gebracht haben, war wieder mal ein Highlight im östlichsten Stadtteil Wuppertals.
Die Qualität dieser Konzertreihe begeistert zu Beginn des Jahres trotz häufig launischen Winterwetters immer wieder ein treues und zunehmend auch neues Publikum und lockte auch dieses mal wieder fast 200 Menschen auf den Hedtberg. Und der will wegen der eingeschränkten Parkmöglichkeiten erst mal erklommen werden. Doch geduldige Anwohnerinnen und Anwohner in den anliegenden Straßen und ein seit dem letzten Jahr eingerichteter Shuttleservice ab dem Langerfelder Markt schaffen doch ein wenig Erleichterung und sorgten auch im neuen Jahr dafür, dass nicht alle 400 Beine die steile Wilhelm-Hedtmann-Straße erklimmen mussten.
Statt einer nicht realisierbaren Seilbahn auf den Grifflenberg in Elberfeld sollte sich die Stadt Wuppertal doch vielleicht mal mit realisierbaren Projekten beschäftigen. Statt mit einer Stadt der fünfhundert Treppen zu werben, müsste es für Stadtplaner und innovativ denkende Kommunalpolitiker doch reizvoll sein, einige hochgelegene Wohnbereiche moderner, umweltfreundlich und interessant zu erschließen. Warum gibt es in manchen europäischen Städten wohl Aufzüge und Schrägbahnen und in San Francisco Cable Cars, die sowohl der einheimischen Bevölkerung dienen als auch Touristen anlocken?
5 Funiculare (CF Cinque Funiculare) als Ergänzung zu 500 Treppen in Wuppertal – das wäre doch mal ein Ziel.
Der CVJM auf dem Hedtberg wäre bereit, dem dann einsetzenden Ansturm der Konzertbesucher Rechnung zu tragen. Schließlich steht der Besucherrekord des historischen Saales immer noch bei 1000 Personen. Da ist noch etwas Luft.
P.S.: Diese Einfügung ist nicht so abgedreht gemeint, wie es scheint.
Doch zurück zu dem Neujahrskonzert:
Pünktlich um 11 Uhr begann das Konzert und Dank der langen Konzertgeschichte fiel es dem Moderations-Duo natürlich leicht, historische Eröffnungsworte als Opener zu zitieren. Man griff auf das Jahr 1998 und den Eröffnungsspruch „Verwöhnen ist Lust ohne Leistung und Malochen ist Leistung ohne Lust“ zurück und der männliche Part, Stefan, wies genussvoll darauf hin, dass seine Moderationspartnerin Anke diesen Ausspruch ja schon 1998 zitiert hatte und nun ihr, dank Corona, nunmehr 25- jähriges Moderatorinnenjubiläum feiern würde.
Sei es drum. Der Posaunenchor eröffnete schließlich das Konzert festlich und mit voller Lautstärke mit dem Stück „Opening“.
Spätestens mit diesem Stück und dem anschließenden geistlichen Impuls für das neue Jahr durch Schlagzeuger Thomas wurde klar, dass die Musikerinnen und Musiker das Publikum musikalisch verwöhnen wollten und zwar motiviert und mit großer Freude und Lust.
Wie üblich folgte dann eine Folge bunt gemischter Melodien. Klassische Konzertstücke wechselten sich mit Intraden und Melodien von Freddie Mercury ab und schlossen den ersten Teil den Konzertes mit den bekanntesten Melodien aus Disney-Filmen ab.
Schließlich musste der Dirigent, Willi Klein, auch noch ein Pustefix-Bären-T-Shirt als Geschenk entgegen nehmen und eine Seifenblasen-Orgie über sich ergehen lassen.
Der auf diese Spezialeffekte spezialisierte Co-Moderator Stefan konnte im Vorfeld nur mit Mühe davon abgehalten werden, mit seiner Seifenblasenmaschine den ganzen Saal zu beglücken. Mit Verweis auf die Frisuren der Besucherinnen reduzierte er die Aktion schließlich auf den Dirigenten.
Dem blieb nichts anderes übrig, als die wohlverdiente Pause mit der vom Publikum geforderten Zugabe „Probier's mal mit Gemütlichkeit“ einzuleiten.
Nachdem sich das Publikum von den Seifenblasen erholt und nach einer kleinen Stärkung in der Pause wieder Platz genommen hatte, erblickten es eine andere Formation auf der Bühne, die Big Band Hedtberg Brass.
Deren Dirigent, Manuel Galemann, betrat schwungvoll die Bühne und machte mit dem ersten Stück „Up to Date“ - der ZDF-Titelmelodie des Aktuellen Sportstudios - gleich deutlich, wohin die musikalische Reise im zweiten Teil des Konzertes gehen würde. Nämlich zu Swing, Rock und Filmmusiken. Sehr melodisch dazwischen ein Medley von Melodien aus dem Film „Die Eiskönigin - Völlig Unverfroren“, auch bekannt als „Frozen“.
Hier trat wieder unser Mann für Spezialeffekte in Aktion und ließ die Figuren des Films als große Luftballons auf der Bühne aufsteigen. Das entzückte Publikum sah plötzlich die Eiskönigin Elsa und Olaf den Schneemann zur Decke schweben. Obwohl sich diese, aufgrund ungünstiger Luftströmungen, einige Male verschämt vom Publikum abwendeten, zauberten sie dem Publikum doch ein Lächeln auf die Lippen.
Und dieses Lächeln hielt an bis zum letzten Stück, einer Rockabilly-Komposition von Brian Setzer, „If You Can‘t Rock Me“. Da kamen zu dem Lächeln auch noch begeisterte Bewegungen hinzu.
Das veranlasste die Band, mit einer Neuigkeit aufzuwarten: einer Zugabe mit Gesang.
Sängerin Gudrun präsentierte den Song „Mr. Zoot Suit“ und erntete begeisterten Applaus.
Schließlich fanden sich die Zwillinge - Posaunenchor und Hedtberg Brass - zu einem letzten Stück auf der Bühne ein und spielten gemeinsam das „Te Deum“ von Marc A. Carpentier, auch bekannt als Eurovisions-Melodie. Dabei ließ es sich der Bandleader und Trompeter Manuel Galemann nicht nehmen, eine hohe Trompeten-Improvisation beizusteuern.
Das war also das Neujahrskonzert des CVJM Wuppertal Langerfeld. Wenn man den positiven Rückmeldungen Glauben schenken darf, war es wohl ein besonders gelungenes Konzert.
Vielleicht verdeutlicht das auch die E-Mail einer Besucherin, der die letzten Worte dieses Artikels gehören sollen:
„Sehr geehrte Damen und Herren,
ich war heute das erste Mal bei Ihrem Neujahrskonzert.
Da ich schwer begeistert war, bitte ich um Aufnahme in den Newsletterverteiler.“
Text: Rainer Joergens
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